Die Neuraltherapie ist eine Methode des diagnostischen bzw. therapeutischen Einsatzes von Lokalanästhetika zur Behandlung funktioneller Störungen. Sie ist dann indiziert, wenn die Funktionsstörungen mit Schmerzen, Schwindel und/oder anderen Krankheitszeichen einhergehen, die reparabel sind. Im Bereich der Orthopädie wird die Neuraltherapie also hauptsächlich als eine Form der Schmerztherapie eingesetzt. Im Rahmen dieser Therapie wird über die Beeinflussung von Rezeptoren therapeutische Wirkung erzielt.
Verschiedene Wissenschaftler, wie Leriche 1925 und Huneke 1926, entwickelten die Behandlung mit Novocain bei chronischen Schmerzzuständen. 1940 setzte sich die allgemeine Pathologie da hingehend durch, dass man erkannte, dass ein Großteil der Krankheits- und Heilungsprozesse letztlich über das Nervensystem erfolgten. Das Nervensystem war wiederum durch die Anwendung von Procain beeinflussbar. So entstand 1940 die Heilanästhesie mit dem Namen: Neuraltherapie.
Es ist allgemeine Auffassung, dass ein Störzentrum durch mehrfache Infiltration mit einem Lokalanästhetikum zur Ruhe kommen kann. Die Infiltration kann entweder im Bereich der Nervenwurzel, in der Nähe des Rückenmarks, oder im Bereich übergeordneter Ganglion erfolgen, welche eine größere Region des Körpers versorgen. Es wird mehrmals, in der Regel 3-5 Mal infiltriert.